Beim dritten Treffen der aktuellen Runde wurden die im vorherigen Treffen ausgearbeiteten Punkte weiter vertieft. Hierzu konnte das niederländische Startup WTP-Whatstheprice, welches in seinem Heimatland bereits sehr erfolgreich am Markt etabliert ist, für einen Gastvortrag gewonnen werden. Deren Tool soll es Unternehmen erlauben „Mit Big Data faktenbasiert [zu] verhandeln“. In ca. 5 Minuten können 95% zutreffende Preiskalkulationen für einzelne Produkte/Rohstoffe ermittelt werden. Dazu werden Daten von über 1000 Rohstoffen aus mehr als 55 Ländern und von über 250.000 Unternehmen mittels Big Data Analyse durchsucht. Es werden Preisentwicklungen der letzten 10 Jahre, Wechselkurse, anteilige Lohnkosten, Energiekosten etc. in den jeweiligen Zielländern einbezogen. Basierend auf Durschnittswerten erfolgt dann die finale Preiskalkulation. Das Ziel des Tools ist es den Nutzern eine schnelle und möglichst transparente Preisübersicht im Sinne von „No Perfiction, but Direction“ zu geben, damit diese einerseits eine fundiertere Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten einnehmen können und andererseits eine bessere Transparenz für das eigene Unternehmen erzielen. In der Diskussion mit den Teilnehmer wurde dann insbesondere der Mehrwert für B-/C-Teile diskutiert, während Teile mit hoher Komplexität nach aktuellem Stand eher schwierig abgebildet werden können.
Am Nachmittag stellte Prof. Dr. Bogaschewsky dann die zum damaligen Zeitpunkt laufende Studie des BME-Barometers Elektronische Beschaffung mit dem Titel „Die alte und die neue Welt des e-Procurement – was ist Realität, was Vision?“ vor. Dabei konnten erste Einblicke zu einzelnen Verteilungen gegeben und in Relation zu Vorjahresergebnissen gesetzt werden. Grundsätzlich zeigen alle aufgeführten Kategorien bzgl. der Notwendigkeit des Einsatzes von E-Tools deutlich höhere Werte im Vergleich zum Vorjahr, was auch für ein gestiegenes Bewusstsein, insbesondere bei KMUs spricht. Beim Stand der Umsetzung deutet sich eine klare Zunahme von R2P-Tools an, während insgesamt viele Unternehmen noch in Einführungsphasen oder erst in konkreten Planungen sind. Bzgl. der Zufriedenheit mit dem aktuellen Stand in ihrem Unternehmen, der erreichten Nutzungsintensität und der angestrebten Nutzungsintensität sehen viele Unternehmen noch Verbesserungspotential. Die finalen Ergebnisse und die komplette Studie werden an den 10. BME-eLösungstagen am 12./13.03.2019 in Düsseldorf vorgestellt.
Das nächste Treffen findet Anfang April 2019 statt.